Welches Geschäftsmodell passt zu Ihrem Unternehmen?

Lesedauer: etwa 6 Min.

Themen:

  • Kundenerlebnis
  • Strategische Planung

Die Pausenbrötchen, die Sie für Ihre Familie schmieren, gehen weg wie warme Semmeln? Trotzdem sollten Sie nicht gleich Ihren Job kündigen und einen Imbiss aufmachen! Die Entscheidung, als Existenzgründer durchzustarten, will gut überlegt sein. Unter anderem sind folgende Punkte zu bedenken: Gibt es überhaupt einen Bedarf an bzw. eine Nachfrage nach Ihrem Produkt? Ist der Markt bereits mit ähnlichen Produkten gesättigt? Haben Sie Ahnung davon, wie man ein Unternehmen führt?

Allein in den USA werden jedes Jahr Millionen von neuen Unternehmen gegründet. Ein großer Teil von ihnen scheitert. Laut einem auf der Existenzgründer-Website Failory veröffentlichten Bericht liegt die Insolvenzquote branchenübergreifend auf durchgängig hohem Niveau:

  • 20 % aller Unternehmen scheitern im ersten Jahr
  • 30 % im zweiten Jahr
  • 50 % im fünften Jahr
  • 70 % im zehnten Jahr

Für das Scheitern von Unternehmen gibt es zahlreiche unterschiedliche Gründe: ein Angebot, das nicht der Marktnachfrage entspricht (Stichwort: Product-Market Fit); mangelnde Marktkenntnis; Finanzierungsprobleme; unzureichende Geschäfts- und Umsatzplanung.

Durch die Auswahl des richtigen Geschäftsmodells, das zu Ihrem Produkt- oder Leistungsangebot passt, sorgen Sie dafür, dass Ihr Unternehmen sowohl rentabel wirtschaftet als auch eine Nachfrage erfüllt und Ihren Kunden einen Mehrwert bietet.

Was ist ein Geschäftsmodell?

Ein Geschäftsmodell ist ein Plan zur Identifizierung rentabler Einnahmequellen für Ihr Unternehmen. Dabei geht es jedoch nicht nur darum, zu welchen Preisen Sie Ihr Produkt vertreiben wollen.

Ihr Geschäftsplan muss folgende Fragen beantworten:

  • Welches Zielpublikum wollen Sie erreichen?
  • Welche Produkte oder Leistungen wollen Sie Ihren Kunden verkaufen?
  • Wie können Sie Interesse an Ihren Produkten und Marken erzeugen?
  • Wie können Sie weiterhin einen Mehrwert schaffen, um Kunden langfristig zu binden?
  • Welche Kosten entstehen für die Lieferung Ihrer Produkte?

Die Antworten auf diese Fragen geben Hinweise darauf, welches Modell für Ihr Unternehmen geeignet ist, um Mehrwert für den Kunden zu schaffen, der unter dem Strich auch dem Unternehmen selbst zugutekommt. Ein gutes Geschäftsmodell gewährleistet, dass neu gegründete Unternehmen Investoren anlocken, kompetente Mitarbeiter anwerben und die vorhandenen Führungs- und Mitarbeiterteams motivieren.

Indessen ist ein Geschäftsmodell nicht nur für neue Unternehmen unverzichtbar. Etablierte Unternehmen brauchen Geschäftsmodelle, um sich nicht von neuen Trends abhängen zu lassen.

Verschiedene Geschäftsmodelle im Überblick

Es gibt eine ganze Reihe unterschiedlicher Geschäftsmodelle, die sich auf eine Vielzahl von Unternehmen anwenden lassen. Sie brauchen beim Erstellen Ihres Modells also nicht bei null anzufangen. Den Großteil der Arbeit haben andere Ihnen bereits abgenommen. Sie müssen nur das Modell auswählen, das am besten zu Ihrem Unternehmen passt, und es Ihren Bedürfnissen entsprechend anpassen.

Franchise-Modell

Bei diesem Modell gewährt Ihnen ein etabliertes Unternehmen Zugang zu seinem markenrechtlich geschützten Geschäftsmodell, einschließlich der Prozesse, Produkte, Warenzeichen und Marken, auf denen sein Erfolg basiert. Normalerweise müssen Sie zunächst eine Einstiegsgebühr und dann in regelmäßigen Abständen Lizenzgebühren zahlen, um den Namen und die Produkte des Franchise weiterhin nutzen zu können.

Beispiele: Restaurants wie McDonald's, Autoteilehändler und eine Vielzahl von Einzelhandelsketten.

Produktion

Hersteller verkaufen Produkte aus eigener Fertigung entweder direkt an Endkunden oder an andere Unternehmen, die sie dann an Kunden weiterverkaufen. Nach diesem Geschäftsmodell arbeiten alle Unternehmen, die ihre Produkte im Großhandel an andere Unternehmen verkaufen.

Beispiele: Automobilwerke, Bäckereien und Möbelhersteller.

Crowdsourcing

„Crowdsourcing“ ist eine Wortschöpfung aus „Crowd“ und „Outsourcing“. In diesem Modell suchen Einzelpersonen oder Organisationen Interessenten, die sie mit Ideen bzw. bei Mikroaufgaben, Votings, Problemlösungen und der Finanzierung von Projekten unterstützen. In der Regel läuft Crowdsourcing über Websites, auf denen Besucher Aufgaben übernehmen, Ideen einreichen und Probleme lösen können, um einen Beitrag zu einem gemeinsamen Endergebnis zu leisten.

Damit das Crowdsourcing-Modell erfolgreich funktioniert, muss der Initiator Belohnungen anbieten, die verlockend genug sind, um genügend Interessenten anzuziehen.

Beispiel: Die LEGO-Gruppe betreibt eine Website namens LEGO Ideas. Die Website soll Benutzer anregen, Ideen und Designs für Sets einzureichen, die von der LEGO-Gruppe auf den Markt gebracht werden können. Die Urheber der ausgewählten Sets erhalten 1 % des Umsatzes.

Crowdfunding

Einzelpersonen oder Organisationen präsentieren Projekte, für deren Finanzierung sie Kapital benötigen. Der Unterschied zum Crowdsourcing besteht darin, dass nicht um Ideen, Votes oder Problemlösungen geworben wird. Stattdessen bitten Einzelpersonen oder Organisationen um Spenden in Höhe von <x> im Gegenzug für <y>.

So startete beispielsweise die südkalifornische Rockband The Aquabats eine Kickstarter-Kampagne zur Finanzierung ihres neuen Albums. Zum Dank für ihre Spenden erhielten Fans ihr Exemplar des Albums, bevor es allgemein erhältlich war. VIP-Spender wurden zu einem privaten Live-Konzert eingeladen.

Beispiele: GoFundMe und Kickstarter.

Abonnement

Unternehmen nutzen das Abonnementmodell, um Kunden eine wiederkehrende Gebühr zu berechnen. Das Gute an diesem Modell ist, dass das Unternehmen einigermaßen zuverlässige Prognosen darüber abgeben kann, wie viel Umsatz es pro Monat, Quartal bzw. Jahr erwirtschaften wird. Unternehmen versuchen, einen Mehrwert zu bieten, um Abonnenten dazu zu bewegen, weiterhin für ihre Produkte und Dienstleistungen zu bezahlen.

Unternehmen, die SaaS-Lizenzen (Software-as-a-Service) anbieten und ihre Software auf Abonnementbasis bereitstellen. Die Software wird auf Abonnementbasis lizenziert und zentral gehostet.

Beispiele: Zeitungen, Zeitschriften und Netflix. Beispiele aus dem SaaS-Bereich: Lucidchart, Adobe Creative Cloud und Microsoft Office 365.

Werbung

Bei diesem Modell erwirtschaften Unternehmen Gewinne durch den Verkauf von Werbefläche bzw. Werbezeiten. Medienunternehmen nutzen dieses Geschäftsmodell, um den Verbrauchern Inhalte kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Beispiele: Fernsehsender bieten den Zuschauern kostenlose Programme an. Unternehmen zahlen dafür, dass in den Sendepausen Werbung für ihre Produkte geschaltet wird. Beispiele aus dem Online-Bereich: YouTube und Online-Ausgaben von Zeitungen und Zeitschriften. Werbung in Online-Medien ist interaktiv und kann zu sofortigen Click-Through-Verkäufen führen.

Affiliate-Marketing

Unternehmen oder Einzelpersonen, die dieses Modell nutzen, können auf Basis von Provisionen Geld verdienen, indem sie ihren Online-Besuchern das Produkt oder die Dienstleistungen eines Partners empfehlen. Links auf der Website sollen Besucher dazu anregen, diese Produkte zu kaufen. Der Marketing-Partner (Affiliate) erhält eine Provision für jeden über einen solchen Link getätigten Kauf.

Beispiele: Produktbewertungsseiten wie produktvergleich.de, die Vor- und Nachteile des jeweiligen Produkts präsentieren und Links bereitstellen, über die Besucher die vorgestellten Produkte kaufen können.

Händler/Ladengeschäft

Vor der Dot.com-Explosion in den 1990er‑Jahren war dies das gängigste Geschäftsmodell. Einzelhändler, Großhändler und Hersteller verkaufen ihre Produkte von einem physischen Geschäft oder Büro aus, das sie besitzen oder mieten. Transaktionen werden mit Kunden persönlich abgeschlossen.

Beispiele: Einkaufszentren, Supermärkte und Restaurants.

Freemium

Beim Freemium-Geschäftsmodell stellen Unternehmen eine Basisversion ihres Produkts gratis bereit. Für Kunden, die erweiterte Funktionen wünschen oder benötigen, gibt es in der Regel verschiedene Preisstufen, auf denen bestimmte Funktionen freigeschaltet werden.

Ein Freemium-Modell ist nicht mit einer befristeten Testversion gleichzusetzen, die nach einer bestimmten Zeitspanne abläuft. Die Basisversion des Produkts bleibt auch bei längerer Nutzung kostenlos.

Beispiele: Das Freemium-Modell ist im Internet weit verbreitet und bei Anbietern der verschiedensten Softwareanwendungen beliebt. Spotify und Soundcloud sind Musik-Streaming-Dienste. Beide bieten Benutzern die Wahl zwischen kostenlosem, werbefinanziertem Streaming und werbefreien Premium-Abos.

Diese Liste aktuell relevanter Geschäftsmodelle erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Sie soll Ihnen lediglich eine Vorstellung von den unterschiedlichen Optionen vermitteln, die Ihnen als Unternehmensgründer zur Auswahl stehen.

Bei all diesen Modellen handelt es sich um Konzepte, die sich in der Praxis bewährt haben. Sie müssen lediglich einige Anpassungen und kleine Neuerungen vornehmen, um sie an Ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen.

Im nächsten Schritt lernen Sie, wie Lucidspark Sie beim Erstellen eines Geschäftsmodells für Ihr Unternehmen unterstützt.

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Über Lucidspark

Lucidspark, ein Cloud-basiertes virtuelles Whiteboard, ist eine Kernkomponente der visuellen Kooperationssuite von Lucid Software. Auf dieser hochmodernen digitalen Arbeitsfläche können Teams Brainstorming-Sessions durchführen, zusammenarbeiten und gemeinsame Ideen in umsetzbare nächste Schritte umwandeln – alles in Echtzeit. Lucid ist stolz darauf, dass Spitzenunternehmen auf der ganzen Welt seine Produkte nutzen, darunter Kunden wie Google, GE und NBC Universal sowie 99 % der Fortune 500. Lucid arbeitet mit branchenführenden Partnern wie Google, Atlassian und Microsoft zusammen. Seit seiner Gründung wurde Lucid mit zahlreichen Preisen für seine Produkte, Geschäftspraktiken und Unternehmenskultur gewürdigt. Weitere Informationen finden sie unter lucidspark.com.

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